Wassertank für heiße Tage

Versorgungssicherheit mit Trinkwasser auch in Zukunft

 

Mohrkirch | Der Klimawandel ist spürbar. Wasser wird immer mehr zu einem kostbaren Gut, das jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen muss. Dieser Herausforderung sieht sich auch der Wasserbeschaffungsverband Mittelangeln im Mohrkircher Ortsteil Spenting ausgesetzt.

In zwei großen Wasserbehältern im Wasserwerk Spenting lagern drei Millionen Liter sauberes Trinkwasser. Eine Menge, die in normalen Zeiten täglich von 15.000 Menschen in 18 Gemeinden verbraucht wird. In den heißen Tagen im Mai und August des vergangenen Jahres ist der Tagesverbrauch auf fünf Millionen Liter angewachsen. Die Gründe sind für Verbandsvorsteher Hans Nikolaus Vogt unterschiedlich und reichen vom vermehrten duschen bis zur Gartenbewässerung. Auch die Zahl der Abnehmer ist in zehn Jahren um Eintausend auf 5800 gestiegen.

Kosten: 800.000 Euro

Dass wir heiße Tage und auch niederschlagsarme Zeiten bekommen, ist für Vogt unbestritten und ein Grund tätig zu werden. Hinzu kommt eine Aufforderung des Bundesamtes für Katastrophenschutz, die Wassersicherung zu gewährleisten. Für den Wasserbeschaffungsverband Mittelangeln heißt das ein zusätzlicher Reinwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1700 Kubikmetern Wasser zu bauen. Der Bund bezuschusst den 800.000 Euro teuren Neubau mit 160.000 Euro. Die Platte ist bereits gegossen. Eine besondere Betonmischung, die in einem Guss eingearbeitet werden muss, bildet später die Behälterwand.

Wassermeister Jens Uwe Bindernagel beruhigt. Wasser gibt es genug und wird aus fünf Brunnen gefördert. „Im Jahr holen die Pumpen 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser aus einer 120 Meter tiefen Wasser führenden Schicht aus dem Norwegisch-schwedischen Grenzgebiet“, ergänzt Vogt und lächelt verschmitzt, denn er kennt die Aussagen der dörflichen „Experten“, die immer davon sprechen, dass Spentinger Wasser werde von einem Gletscher aus Norwegen gespeist.

Starke Wasserader

Auf der Karte definiert Vogt das wirkliche Wassereinzugsgebiet. Es reicht von den Mohrkircher Ortsteilen Norwegen/Schweden bis nach Spenting. Eine sehr starke Wasserader, die hier verläuft, haben Wasserexperten festgestellt, die vor vier Jahren einen weiteren Brunnen gebohrt haben. Durch die geologische Beschaffenheit ist das Wasser frei von allen Schadstoffen, muss also im Wasserwerk nicht nachbehandelt werden. Lediglich der hohe Eisen- und Mangangehalt wird raus gefiltert. Es handelt sich ausschließlich um Niederschlagswasser. In welchen Zeiträumen das Wasser behandelt wird, macht eine Feststellung von Vogt deutlich. Ein Tropfen Wasser sickert im Jahr um einen Meter ins Erdreich.

„Der neue Reinwasserbehälter ist ein großer Schritt zur Versorgungssicherheit“, unterstreicht Verbandsvorsteher Vogt und ergänzt, dass der Wasserpreis trotz der Investition stabil bleibt.

– Quelle: https://www.shz.de/33054117 ©2021

Für alle Interssierten hier ein paar Bilder: